4. Advent 2012

Das Urteil ist nunmehr gefällt,
doch anders als erwartet,
ist es nun für den Weihnachtsmann
ins Schlimmste ausgeartet.

Durch Gott legitimiert zu sein,
will niemand ihm recht glauben,
schon gar nicht bei 'nem Grenzverstoß
und Kinderspielzeugrauben.

Ein paradoxer Urteilsspruch,
so darf man es wohl nennen:
die Existenz des Weihnachtsmanns
vom Christentum zu trennen.

Nun haben sie ihn einkasernt,
von Nordpol, Wichteln, Werk entfernt,
doch ob sie ihn erschlügen
- sich fügen heißt lügen!

Kein Gitterstab, kein Haftbefehl
hält ihn in diesem Kerker.
Das Mauerwerk weicht seiner Faust!
Macht Platz für den Berserker!

Ins Freie, in die Nacht hinaus
der Weihnachtsmann entschwindet.
Der Staat zu Weihnacht als Geschenk
nur Schutt und Mörtel findet.